© Oliver Tursic 2022
“Ein Maler des Expressiven Realismus”
INFOS
Sammlung Hierling
Die
bedeutendste
Kunstsammlung
des
Expressiven
Realismus
ist
seit
28.
Mai
2009
in
der
neuen
Kunsthalle
in
Schweinfurt
zu
sehen
Die
Stadt
Schweinfurt
ist
um
eine
überregionale
Attraktion
reicher.
In
der
neuen
Kunsthalle
im
früheren
Ernst-Sachs-Bad,
das
hierfür
generalsaniert
wurde,
ist
nun
die
bedeutendste
Sammlung
zur
Kunst
des
Expressiven
Realismus
zu
sehen.
Eigentümer
Joseph
Hierling
hat
der
Stadt
per
Vertrag
die
Übernahme
von
fast
350
Werken
als
Dauerleihgabe
gestattet.
Damit
werden
in
Schweinfurt
nun
Kunstwerke
durchgehend
von
der
Zeit
vom
späten
18.
Jahrhundert,
vertreten
durch
das
Museum Georg Schäfer, bis in die Moderne zu sehen sein.
Am
Tag
der
Vertragsunterzeichnung
kannte
die
Freude
bei
den
Verantwortlichen
keine
Grenzen.
„Das
ist
ein
ganz
besonderer
Glücksfall
und
Glückstag
für
Schweinfurt“,
sagten
Oberbürgermeisterin
Gudrun
Grieser
und
der
Leiter
des
Kulturamtes,
Dr.
Erich
Schneider,
unisono.
Letzterer
hatte
durch
seine
engen
Kontakte
zu
Hierling
den
Kunst-Deal
überhaupt
erst
möglich
gemacht.
In
der
Kunsthalle
im
Ernst-
Sachs-Bad
werden
die
außergewöhnlichen
Werke
von
Malern
wie
Albert
Birkle,
Wilhelm
Kohlhoff
oder
Franz
Frank
mindestens zehn Jahre lang als Dauerleihgabe zu sehen sein.
Welchen
Stellenwert
die
Joseph
Hierling
Sammlung
bundesweit
hat,
das
verdeutlichte
der
Kunstsammler
höchstpersönlich.
„Bei
aller
Bescheidenheit,
aber
mit
dieser
Sammlung
erhält
Schweinfurt
eine
einmalige
Kollektion,
die
in
dieser
Form
sonst
nirgends
zu
sehen
ist.“
In
der
Tat
gilt
die
Sammlung
des
ehemaligen
Münchner
Galeristen
nach
Überzeugung
von
Fachleuten
als
die
wichtigste
geschlossene
Sammlung
zur
Kunst
des
Expressiven
Realismus.
Mittlerweile
werden
manche
Werke
von
bekannten
Vertretern
wie
Birkle
selbst in den USA zu Höchstpreisen veräußert.
Die
insgesamt
342
Gemälde
hat
Hierling
teilweise
schon
in
den
70er
Jahren,
als
jene
Kunst
noch
ein
Schattendasein
fristete,
erwerben
können.
Er
selbst
räumte
denn
auch
anlässlich
der
Vertragsunterzeichnung
ein,
dass
es
für
ihn
heutzutage
finanziell
unmöglich
wäre,
noch
einmal
eine
solche
besondere
Sammlung
zu
erschaffen.
„Nur
weil
ich
die
Künstler
schon
damals
persönlich
kannte,
wie
zum
Beispiel
Birkle,
konnte
ich
diese
Spitzenwerke
zusammentragen.
Das
wäre
heute
nicht
mehr
möglich“,
so
Joseph
Hierling,
der
zur
Vertragsunterzeichnung
das
Selbstbildnis
des
damals
76-
jährigen
Malers
Franz
Frank
als
„Appetithäppchen“
im
Gepäck
hatte.
Der
Expressive
Realismus
gilt
als
Begründer
der
Moderne,
ist
aber
kein
Stil
wie
der
Impressionismus,
sondern
lediglich
ein
Generationenbegriff.
Deren
Vertreter
waren
zu
Beginn
des
20.
Jahrhunderts
geboren,
und
sie
gelten
als
benachteiligte
Kunstgeneration
–
durch
die
beiden
Weltkriege,
Nationalsozialismus-Zeit
sowie
den
Wiederaufbau
des
zerstörten
Deutschlands.
So
wurde
der
Expressive
Realismus
lange
Zeit
kaum
beachtet
und
geachtet.
Joseph
Hierling
sieht
auch
deshalb
die
Dauerausstellung
in
Schweinfurt,
die
immer
wieder
mit
Wechselausstellungen
angereichert
werden
soll,
als
„ein
Stück
Wiedergutmachung
für
eine
Kunstgeschichte,
die im vergangenen Jahrhundert durchs Raster gefallen ist.“
Dr.
Erich
Schneider
kündigte
im
Rahmen
der
Vertragsunterzeichnung
an,
dass
weitere
Werke
des
Expressiven
Realismus,
die
im
Besitz
der
städtischen
Sammlungen
sind,
in
dieser
Ausstellung
ab
2009
zu
sehen
sein
werden.
Unter
anderem
handelt
es
sich
dabei
auch
um
einige
weitere
Birkle-
sowie
auch
Emil
Scheibe-Werken.
In
der
Kunsthalle
sollen
zudem
unter
dem
organisatorischen
Dach
der
Museen
und
Galerien
der
Stadt
alle
musealen
Einrichtungen
und
Initiativen
zur
Kunst
des
20.
Jahrhunderts
eingebracht
werden.
Die
Sammlung
von
Joseph
Hierling
bedeutet
für
die
Kunststadt
Schweinfurt
somit
auch
einen
Lückenschluss,
weil
dessen
Werke
die
Zeit
zwischen
den
beiden
Weltkriegen
abdeckt.
Bislang
lag
der
Schwerpunkt
der
bisherigen
Sammeltätigkeit
in
der
deutschen
Kunst
nach
1945,
der
Anschluss
an
die
Werke
zum
Museum
Georg
Schäfer
fehlte
somit.
Damit
nicht
genug,
kündigte
Joseph
Hierling
abschließend
an,
dass
die
Sammlung
damit
noch
nicht
abgeschlossen
ist.
Weitere
„kapitale
Bilder“
sollen
in
den
kommenden
Jahren
nach
Schweinfurt
kommen.
Auch
eine
Fortführung
der
Dauerausstellung
über
2018
ist
möglich,
einerseits
durch
eine
Option,
andererseits
weil
der
Sammler
an
die
Überführung
der
Werke in eine Stiftung nachdenkt.
Oberbürgermeisterin
Gudrun
Grieser
bedankte
sich
deshalb
auch
besonders
bei
Hierling
sowie
bei
Dr.
Schneider
für
den
Kontakt
und
versicherte:
„Ich
bin
sehr
zuversichtlich,
dass
wir
ihre Bilder sehr gut in Schweinfurt präsentieren werden.“